Palani im nördliche Tamil Nadu ist eine Kleinstadt mit See (Vaiyapuri Tank) und einem prominenten Tempel Hill (Palani Murugan Tempel) auf einem Hügel (Dhandayuthapani Sivagiri Hill). Er wird von indischen Pilgern geradezu gestürmt. Sie waren derart zahlreich im Ort, dass wir Mühe hatten, ein Zimmer zu bekommen. Westliche Touristen sahen wir nicht, dabei ist der Ort angenehmer als somach andere touristisch überfüllte Reiseführer-Sehenswürdigkeit.

Hier haben wir - vor dem Kinobesuch - auch gegessen: Scharfe Kichererbsen mit jenen runden Gebäck-Dingern hier unten rechts in der Vitrine (am Wagen). Sehr lecker.

Letzteres:

Das südindische Frühstücks-Hauptgericht Idli auf Bananenblatt - unter Druck gekochte Reisfladen mit Soßen. Hier zusätzlich mit Vaddai (frittiert). Kann man in der Regel ganztägig bestellen. Ißt man mit den Fingern, weil das weiche Idli muss mit den Soßen vermengt werden.

Mit der Pferde-Riksha zum Bahnhof: Wollen sehen, wo da wie kein Zug fährt. Doch tatsächlich, es gibt keine Gleise. Von Schmal- wird auf Breitspur umgestellt. Ein Zwei-Jahres-Projekt. - Werden also doch wieder den Bus nehmen.

Wir sahen einen dreistündigen tamilischen Fantasy-Blockbuster im Selvalaya Hi- Tech Studio (die beiden letzten Fotos oben): Im Kreuzschiff gings aus der Jetztzeit auf eine geheimnisvolle Insel, auf der erst mal alle Ureinwohner niedergemetztelt wurden (wie das halt so is), um den Großvater nach Mutproben im Dschungel am Ende bei einem unterirdisch lebenden Semi-Hindu-Stamm zu finden. Mit dabei eine Waffenheldin in Hot Pants und sehr viele Wilde, denen man ansah, dass man in Indien weiss, woher er kommt: Das Archaische war überaus lustvoll und extrem inszeniert. Menschenfresser, die sich ekstatisch in den Tod stürzten. Welch Massenszenen, welch Bracchialität des Religiösen! Die Gewaltdarstellungen intensiv (Massaker bei Heavy Metal), ebenso die Lautstärke und die visuelle Dichte. Großes Kino, riesengroß. Wir waren platt. - Da gehst nur mal so ins Kino und kriegst voll eins drüber. Der Inder scheints zur Kompensation des anstrengenden und lauten Alltags genau so zu brauchen. 

Im Werbeblock lief dieses originelle und opulente Cricket-Werbeclip zur ´Indian Premier League´ IPL - sehenswert! - Sahen wir ein paar Wochen später erneut im Kino.

Im Hof werden Kokosnussschalen getrocknet. Im Hintergrund: der nachts intensiv beleuchtete Palani Murugan Tempel

Wir haben leider kein gutes Bild vom Tempel Hill, dafür aber dieses Arrangement einiger Händler vor einer Plakatplane. Ein gutes Foto online (bei Tag, mit Busbahnhof) ist hier, ein weiteres (bei Nacht - is wirklich so sagenhaft beleuchtet) hier. - Jedenfalls war da mächtig was los die vielen Stufen empor und oben reichlich Puja.

Zuletzt: Kettengaben, die man vor die Gottheit ans Gitter hängt. Im Tempel auf dem Berg Puja-Hektik. Ein ästhetisches Durcheinander mit viel Baustelle. Pilgerschleusungen durch Metall- und Bambusgitter ins innerste Heiligtum. Glitschiger Boden, auf den sich die Gläubigen werfen. Affen auf der Suche nach kulinarischer Beute. Seilbahn und Zahnradbahn. 

Weiter reisen ins Mudumalai Wildlife Sanctury.